Veranstaltung #3

Viel mehr weniger!?

Automobilität, Männlichkeit und Imperiale Lebensweise

Irgendwann im Januar 2024 in Bremen
Ankündigung folgt

Der dritte Teil der Veranstaltungsreihe “GegenVerkehr” widmet sich der Omnipräsenz des Autos im Zusammenhang mit unserer Lebensweise, wie sehr diese auf Kosten Anderer beruht und sich Männlichkeit in ihr widerspiegeln.

Autos sind allgegenwärtig

Um vom Eigenheim zur Arbeit zu pendeln oder um die Kinder zur Schule zu bringen. Um in den Urlaub zu fahren oder am Wochenende in den Wald oder zum Strand. Um Brötchen oder Medikamente zu holen oder den Einkauf zu erledigen. Oder einfach nur um sich und sein Auto zu präsentieren. Autos sind allgegenwärtig. Wenn sie die engen Fuß- und Radwegwege zuparken. Wenn zu Ferienbeginn wieder kilometerlange Stau’s entstehen. Als brummende und hupende Geräuschkulisse. Als stinkende Luftverpester. Als Ressourcenfresser. Als Tötungsmaschine bei Unfällen. Als wichtige Größe des deutschen Arbeitsmarktes. Als Gegner einer sozial-ökologischen Verkehrswende. Auf Werbeanzeigen. Auf Messen und Ausstellungen. Autos sind überall.

Ohne Auto geht nix !?

Im globalen Norden steht das Auto im Mittelpunkt der Gesellschaft. Unangefochten ist es steht’s das auserwählte Mittel zur Mobilität, egal ob im städtischen Wohnviertel oder der ausgebauten Landstraße. Ohne Auto geht nix, so die weitverbreitete Ansicht. Aber wieso ist das so, und wie kam es überhaupt dazu? Um diese und weitere Fragen zu beantworten, nehmen wir das Konzept der Imperialen Produktions- und Lebensweise (IPLW) zur Hilfe.

Es hilft zu verstehen, wie der individuelle Traum nach einem schnellen, großen Auto als Statussymbol mit der gesellschaftlichen Norm von Wachstum und Konsum zusammenhängt. Was diese Norm mit den Profiten der Automobilindustrie zutun hat und wie staatliche Subventionen, unter anderem in bereits vorhandene Individualverkehr-Infrastruktur, zum Erhalt der autozentrierten Gesellschaft beitragen. Es zeigt sich, wie das jetzige Mobilitätssystem auf Kosten Anderer beruht: auf neuer Sklaverei, auf Kinderarbeit, auf zukünftigen Generationen, auf der Ausbeutung von Ressourcen und auf Kosten der Biosphäre.

Automachos

Das vorherrschende Mobilitätssystem ist Ausdruck eines Netzes von verschiedenen Dimensionen und Kräften: Historische Entwicklungen, Verkehrs- und Stadtplanung, soziale und rassistische Machtverhältnisse sowie kapitalistische Strukturen prägten die autozentrierte Lebensweise. Und ein weiterer Blick zeigt auch, wie sich genderspezifische Mobilitätsaspekte dort widerspiegeln. Da kommen Fragen: Wer bewegt sich wieso wohin? Und wie verhält sich die Person dabei auf den Straßen? Antworten hierauf zeigen, wie Automobilität ein androzentristischer Lebensentwurf einer hegemonialen Männlichkeit ist.